Geschichte


Ursprünge in der Bronzezeit - das Riegsee-Schwert

Nachweisbar haben bereits in der Bronzezeit (etwa 2.000 bis 1.400 v.Chr.) und in der späten Hallstattzeit (ca. 750 bis 450 v.Chr.) Menschen im heutigen Gemeindegebiet Riegsee gelebt, haben den Boden bestellt und wurden hier bestattet. Zahlreiche Hügelgräber und Grabbeigaben sind Zeugen dafür. Die meisten Gräber wurden Ende des 19. Jh. geöffnet und brachten bis dahin einmalige Funde ans Tageslicht. So wurde u.a. das "Riegsee-Schwert" entdeckt. Exemplare dieses Vollgriffschwertes wurden u.a. in Unterfranken und sogar in Böhmen und Ungarn gefunden.



Hofmark Aidling und Burg Lichtenegg

In einer Urkunde des Klosters Benediktbeuren wird der Ort Aidling erstmals 748 erwähnt. In der Folgezeit entwickelte sich das Dorf zu einer Hofmark, dessen Rechte Aidling bis 1716 besaß. Sie bestanden in der niederen Gerichtsbarkeit und dem Sitz eines untergeordneten Verwaltungszentrums.

Anfang des 13. Jh. stand am Nordhang der Aidlinger Höhe die Burg Lichtenegg der Grafen von Eschenlohe. Sie ist wahrscheinlich bereits Ende des 15. Jh. verfallen; nur der Hügel, auf dem sie einmal stand, ist heute noch zu sehen.

Sehenswert ist die Dorfkirche, die dem Heiligen Georg geweiht ist. Sie stand ursprünglich am westlichen Endpunkt der Aidlinger Höhe, an einem Platz, der auch heute noch zu den schönsten Aussichtsplätzen der Gemeinde zählt. 1749 wurde die Kirche im Dorf fertig gestellt. Sie zählt als Kleinod des Rokokos.



Riegsee - eine Pfahlbausiedlung?

Die urkundliche Erwähnung des Ortes Riegsee geht auf das Jahr 1150 zurück, der Ort dürfte jedoch wesentlich älter sein. Ein bajuwarisches Reihengräberfeld am nördlichen Ortsrand aus dem frühen Mittelalter sowie Reste eines altromanischen Baues (etwa 1.000 bis 1.270 n. Chr.) der St. Stephanus-Kirche weisen darauf hin. Die Kirche besitzt beachtenswerte Skulpturen und Fresken.

Auch Riegsee durchlebte eine bewegte Geschichte mit vielen Wechseln der Grundherrschaft und der Pfarreien. Immer wieder wird vermutet, dass es sich um eine uralte Pfahlbausiedlung handelt. Beweise dafür sind bis heute nicht gefunden.



Burgherr Megina von Hagen

Die Geschichte des Ortes Hagen beginnt nach der schriftlichen Überlieferung 1177 mit einer Burg. Burgherr war Megina von Hagen, der möglicherweise dem Ort seinen Namen gab. Von den Baulichkeiten der Burg selbst ist nichts mehr zu erkennen. Funde aus der frühen Bronzezeit aus der römischen Kaiserzeit und dem Hochmittelalter lassen eine sehr weit zurückreichende Besiedelung erkennen.

Sehenswert ist die kleine Dorfkirche, die St. Blasius geweiht ist. Im Altarraum ist die Jahreszahl 1783 eingeschnitzt. Skulpturen und Bilder heimischer Künstler schmücken das Kirchenschiff.

 



Eine Landschaft, die Künstler inspirierte

Die Zeiten sind an den drei Orten und einigen Weilern, die heute die Gemeinde Riegsee bilden, nicht spurlos vorüber gegangen. Eines ist jedoch geblieben: die Verbundenheit der Bewohner mit ihrer Heimat, die sie über alles lieben und pflegen. Geblieben ist auch die herrliche Landschaft, in die die Gemeindeteile eingebettet sind. Künstler verschiedener Richtungen haben die Dörfer und ihre Umgebung immer wieder in Bildern dargestellt, sei es mit Farbe und Leinwand, wie die Künstlergruppe des "blauen Reiters", Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, oder unzählige Fotografen und Aquarellmaler.

Riegsee Ortschronik - bisher 6 Bände veröffentlicht

Der Gemeinderat der Gemeinde Riegsee beschloss im Jahr 2003, sich an einem Dorfentwicklungsprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu beteiligen. Der Arbeitskreis Geschichte und Kultur erhielt den Auftrag, die schon vor Jahren begonnenen, jedoch nicht abgeschlossenen Forschungsarbeiten an der Dorfgeschichte wieder aufzunehmen und eine Ortschronik zu erstellen.


Die einzelnen der acht vorgesehenen Bände erscheinen in unregelmäßiger Folge.